Die "SLS" muss so stark sein, weil sie das Taxi für die kommenden Mond-Missionen sein soll. Mit dem "Orion"-Raumschiff an der Spitze wird sie die Astronauten in den Weltraum befördern.
Durstig: Die 4 "SLS"-Raketenmotoren schlürfen während des Starts das Volumen eines olympischen Schwimmbeckens.
Historisch: Bei den Raketenmotoren der "SLS" handelt es sich um die Original-Aggregate aus dem Spaceshuttle. Sie werden nun in der "SLS" eingesetzt, um Kosten zu sparen. Da nur noch 16 übrig sind, reichen sie also für maximal 4 "SLS"-Flüge. Ab dann braucht die NASA neue Motoren.
Die Hilfsraketen an der Seite (hier beim Test) verbrennen 5 Tonnen festen Treibstoff ... pro Sekunde! Sie liefern die Hauptantriebskraft beim Start.
Die SLS ist eine dreistufige Rakete: Zuerst zündet eine Hauptstufe, unterstützt von zwei Hilfsraketen ("Booster"), um in den Weltraum zu fliegen. Sobald die Booster ausgebrannt sind, werden sie abgesprengt. Sind auch die Tanks der Hauptstufe leer, zündet die Oberstufe und bringt das Raumschiff auf den Weg zum Mond.
Die "SLS" wird mit 98 Metern Höhe fast so groß sein wie die 110 Meter hohe Apollo-Mondrakete "Saturn V".
"Nur" 105 Meter hoch, aber stärker als die Saturn V war nur die russische Mondrakete N1. Sie hob zwar 4 Mal ab, stürzte aber auch immer ab - und explodierte.
Stärker als die "SLS" wird womöglich die Super-Rakete von Elon Musk und seinem Unternehmen SpaceX. Das "Starship" wird voraussichtlich 5 Tonnen mehr in die Erdumlaufbahn heben. Wie die "SLS" muss es das aber erst mal beweisen.
Die erste "SLS" ist das Mitglied einer ganzen Raketen-Familie. Die stärkste Version wird größer als die "Saturn V" werden. Sie soll eines Tages 45 Tonnen schwere Ausrüstung zum Mond transportieren. Da kann auch Elon Musks Super-Rakete nicht mehr mithalten.
Historisch: Der Teststand der "SLS" wurde schon für die Mondrakete "Saturn V" und die Spaceshuttles verwendet.
Wenn der gleiche Fehler wie beim ersten Hot Fire Test während des Flugs auftritt, würde die Rakete nicht abschalten, so die NASA. Da der Computer bei einem echten Start anders programmiert wird, fliegt die Rakete einfach weiter - also Entwarnung für die Astronauten.
Bevor die SLS wirklich abhebt, simuliert die NASA jeden Flugabschnitt bis ins Detail per Computer (hier eine Stufen-Trennung).