Beispiele für immaterielle Kulturerbe in Deutschland
Seit 2024 neu in der Liste des immateriellen Kulturerbes ist die Techno-Kultur in Berlin. Sie ist eine Subkultur rund um den Musikstil Techno, eine Form der elektronischen Tanzmusik, die seit Mitte bis Ende der 1980er Jahre weite Teile der Stadt Berlin geprägt hat. Kern der Techno-Kultur sind die Musik und die dazugehörigen Tanzveranstaltungen.
Eisenacher Sommergewinn: Auch Bräuche und Feste halten Einzug auf die Liste. 2016 wurde auch der Frühlingsbrauch aus Thüringen aufgenommen. Mit Musik und Tanz und einem großen Festtagsumzug feiern die Einwohner:innen den Sieg des Sommers über den Winter. Der Umzug findet seit 1897 statt. Vorformen dieses Festes gibt es aber schon seit dem 13. Jahrhundert. Der Eintrag gilt für die deutsche Liste.
Apfelweinkultur: Unter der Rubrik "Mensch und Natur" findet sich seit 2022 auch die handwerkliche Apfelweinkultur auf der deutschen Liste. Dabei geht es nicht nur um das Wissen und Können rund um die Herstellung des Mosts, sondern auch um die Bewirtschaftung der Streuobstwiesen. Oft wird dieses Kulturerbe innerhalb der Herstellerfamilien weitergegeben.
Kasperletheater: 2021 hat es das Kasperletheater als Spielprinzip immerhin auf die deutsche Liste geschafft. Seit dem 14. Jahrhundert ist die Tradition der Handpuppen überliefert und auch heute noch in vielen Kinderzimmern zu Hause. Sie wurde in speziellen Theatern oder auch auf Märkten und in den Straßen gespielt. Kasperle und Konsorten haben durchaus auch Einfluss auf Erziehung und Pädagogik.
Brailleschrift: Die Verwendung und Weitergabe dieser speziellen Schrift für Blinde ist seit 2020 auf der deutschen Liste. Damit wird ihre Funktion als „Fundament für Bildung und soziale Teilhabe blinder Menschen“ gewürdigt. 1825 vom Franzosen Louis Braille entwickelt, besteht die Schrift aus Kombinationen von sechs erhobenen und somit tastbaren Punkten. 1904 wurde die deutsche Blindenkurzschrift entwickelt.
Genossenschaftsidee: Als aller erster Eintrag aus Deutschland hielt 2016 tatsächlich das Genossenschaftswesen auf die internationale Liste Einzug. Die Deutschen haben einen entscheidenden Anteil zur Entwicklung dieser Art der gemeinschaftlichen Selbstorganisation geliefert. Dieses gemeinschaftliche stellt für die UNESCO eine soziale und gesellschaftliche Kooperationsform da und somit auch ein gemeinsames Wertesystem.
Brotkultur: Die Deutschen schwören auf ihr gutes Brot. Kein Wunder also, dass es auch die deutsche Brotkultur und ihre Vielfalt 2014 auf die deutsche Liste geschafft haben. Hier fließen nicht nur die verschiedenen Getreidearten, sondern auch der Ofenbau und die verschiedenen handwerklichen Techniken ein.