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Zweite #ZOL-Sendung

"Zervakis & Opdenhövel. Live": Die Sendung vom 20. September in der Rückschau

  • Veröffentlicht: 21.09.2021
  • 14:54 Uhr
  • bs
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© ProSieben/Benedikt Müller

Im neuen ProSieben-Journal ging es diesmal um die Arbeitsbedingungen im Pflegebereich in Deutschland, das finale TV-Triell, die juristische Ohnmacht von Stalking-Opfern – und um jede Menge Stoff: die Verhüllung des Arc de Triomphe in Frankreich. Unter anderem im Studio zu Gast: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.

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Vor gut einem halben Jahr ließ sich Intensivpflegerin Meike Ista in ihrem Berufsalltag an der Uniklinik Münster von der Kamera begleiten. Sieben Stunden lang zeigte die ProSieben-Doku #NichtSelbstverständlich, was es bedeutet, in Deutschland im Pflegedienst tätig zu sein. Zu wenig Zeit, zu wenig Anerkennung, zu wenig Lohn: Mit dem TV-Projekt zeigte das Moderatoren-Duo Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf in Echtzeit, wie es zugeht in den Kliniken und Pflegeeinrichtungen unseres Landes.

"Es ist gut, dass die Pflege jetzt in der Primetime läuft", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach Ausstrahlung der Doku: "Pflegekräfte verdienen unseren Respekt, unser Dankeschön, aber vor allem bessere Arbeitsbedingungen." Doch was hat sich seither getan? Um darauf eine Antwort zu bekommen, haben Linda Zervakis und Matthias Opdenhövel den CDU-Politiker ins Studio des  ProSieben-Journal "Zervakis & Opdenhövel. Live" geladen.

Im Clip: Ein halbes Jahr nach #Nichtselbstverständlich - Was hat sich getan?

"Zervakis & Opdenhövel. Live": Pflege in Not – was tut der Gesundheitsminister dagegen?

"Von Herrn Spahn erwarte ich gar nichts mehr", hatte Krankenschwester Franziska Böhler zuvor im Einspieler bei #ZOL gesagt. "Es war genug Zeit. Es gab genug Appelle. Demonstrationen. Vorschläge. Passiert ist nichts." Diesen Vorwurf will Spahn nicht auf sich sitzen lassen: "Pflege war vom ersten Tag an eines meiner Hauptthemen." Es habe Tariferhöhungen gegeben, in keinem anderen Bereich seien die Löhne zuletzt so stark gestiegen wie in der Pflege. Er habe außerdem unterbunden, dass Kliniken sich auf Kosten des Pflegepersonals gesundsparen. "Ich bin der erste Minister, der Personal-Untergrenzen eingeführt hat", konstatiert Spahn: Nun gebe es ein festes Verhältnis zwischen Patienten und Pflegepersonal.

"Das ist definitiv nicht die Realität", widerspricht Intensivpflegerin Meike Ista, auch sie ist als Gästin live im Studio bei "Zervakis & Opdenhövel. Live". "Die Personaluntergrenzen werden unterschritten", berichtet sie aus ihrer Erfahrung. "Dann zahlt das Klinikum Strafe", entgegnet Spahn.

Mehr zum Thema: Zahlen und Fakten zum aktuellen Pflegenotstand in Deutschland 

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Spahn und das "Henne-Ei-Problem" der Pflege

"Ich nenne es das Henne-Ei-Problem", sagt Spahn: "Wir können die Situation nur verbessern, wenn insgesamt mehr mitmachen, aber es wollen nur mehr mitmachen, wenn sich die Situation verbessert hat." Nun brauche es vor allem Vertrauen, dass der Weg, der begonnen wurde – bessere Bezahlung, mehr Stellen –, auch fortgesetzt wird. Dieses Vertrauen lasse sich aber nur im Schulterschluss mit den Pflegekräften aufbauen. Heißt also: Aus Sicht des Ministers liegt der Ball jetzt wieder im Feld der Pflegenden.

Im Clip: Jens Spahn im Livetalk über die Pflege-Reformen

ZOL vom 20.09.2021

Jens Spahn im Livetalk über die Pflege-Reformen

Jens Spahn wird live im Studio mit den Vorwürfen der Doku #Nichtselbstverständlich und der Protagonistin konfrontiert - welche Maßnahmen zur Verbesserung der Pflege-Situation wurden bereits unternommen und was ist für die Zukunft geplant?

  • Video
  • 18:02 Min
  • Ab 12
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Countdown zum Wahlsonntag: Linda Zervakis' "Micky Maus"-Coup beim TV-Triell

Der Montagabend mit "Zervakis & Opdenhövel. Live" ist auch der Tag nach dem letzten TV-Triell zwischen den drei Spitzenkandidat:innen. Jens Spahn habe es im Auto auf dem Handy angeschaut, "und da war immer mal wieder das Netz weg". Wie das im Jahr 2021 in Deutschland möglich sei? "Das wäre ein anderes Thema", wiegelt Spahn ab.

Der TV-Dreikampf wurde auf ProSieben, SAT.1 und Kabel 1 ausgestrahlt, moderiert von Claudia von Brauchitsch und Linda Zervakis. "Diese geniale Idee mit dem Micky Maus-Heft", lobt Matthias Opdenhövel seine Kollegin für den Coup, die Kanzler-Kandidat:innen mit einem Micky-Maus-Heft von 1993 zu konfrontieren, das bereits den Klimawandel und die Abholzung der Regenwälder thematisiert hatte.

Linda Zervakis ersteigerte ein Comic für das Triell

"Ich habe diese Ausgabe über Ebay ersteigert – für das Triell", erzählt Linda Zervakis. Die Investition hat sich gelohnt, denn das von Micky Maus provozierte Schmunzeln auf den Gesichtern der Spitzenkandidat:innen "tat gut".

Mit einem Smiley hätte Unions-Mann Armin Laschet dann auch dementsprechend das TV-Triell für seine Frau daheim zusammengefasst, erzählt er bei der Aftershow-Party: "Weil ich sehr zufrieden bin". Allerdings nur einen Smiley, denn "eins reicht". SPD-Mann Olaf Scholz dagegen würde gar keins schicken: "Ich rede mit meiner Frau."

Richtig schmunzeln kann allerdings vor allem Annalena Baerbock: Mit 43 % votierten die meisten Zuschauer:innen von #ZOL am Abend per App für die Grünen-Kandidatin als nächste Bundeskanzlerin, dicht gefolgt von Olaf Scholz (39 %). Weit abgeschlagen hingegen lag Armin Laschet in der Gunst des ProSieben-Publikums: Nur 18 % hatten ihn ganz oben auf ihrer Wunschliste.

Im Clip: Der Rückblick auf das finale Triell und den Wahlkampf

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#ZOL über die Ohnmacht der Opfer: Was hilft gegen Stalker?

Marie-Christine Ostermann engagierte sich lange Zeit politisch. Dadurch wurde ein Mann aus Leipzig auf die Unternehmerin aus Nordrhein-Westfalen aufmerksam. Er lauerte ihr auf, schickte Liebesbriefe, bedrängte sie über Jahre mit tausenden Anrufen, E-Mails oder Paketen mit Babykleidung für eine erfundene Tochter. Zuletzt bedrohte er Marie-Christine Ostermann sogar.

Knapp 20.000 Stalking-Fälle wurden im Jahr 2020 polizeilich erfasst. "Nur" müsste man fast sagen angesichts der Tatsache, dass es 2009 noch 28.500 Fälle waren. Doch die Dunkelziffer liegt sehr viel höher, schätzen Expert:innen. Und hinter jedem einzelnen Fall steckt ein persönliches Drama – das eines Menschen, der gegen diesen Psychoterror nahezu nichts unternehmen kann. Die Ohnmacht macht krank. "Ich bekam Tinnitus, Schlafstörungen, Angstzustände", erzählt Ostermann.

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2022 kommt der Stalker wieder aus der Haft. Kann eine App helfen?

Bei Ostermann liegen Beweise vor, trotzdem kann die Polizei nicht tätig werden. Denn der Stalker formuliert seine Texte stets gerade schwammig genug. Erst über ein Gewaltschutzverfahren kommt der Mann schließlich in Haft – und belästigt Ostermann aus dem Gefängnis heraus und nach der Freilassung weiter. 2021 wird der Täter ein zweites Mal inhaftiert. Im April 2022 wird er erneut auf freien Fuß kommen. Und dann? "Ich stelle mich darauf ein, dass es weitergeht wie vorher", sagt Ostermann resigniert.

"Solche Intensivstalker sind unberechenbar", sagt Bianca Biwer, Bundesgeschäftsführerin des Vereins "Weisser Ring". Sie warnt, dass aus psychischer Gewalt eines Tages physische Gewalt werden könnte. Der "Weisse Ring" will Opfer wie Ostermann unterstützen, etwa durch die politische Forderung nach einer elektronischen Fußfessel für Stalker:innen sowie nach einer Erhöhung des Strafmaßes bis hin zur Sicherungsverwahrung. Und mit einer App, die es Betroffenen leichter macht, gerichtssichere Beweise zu sammeln und so eine wiederholte Nachstellung zu belegen.

Im Clip: Stalking - Ein Leben in ständiger Angst

Später Christo: Frankreich verpackt den Arc de Triomphe – mit Stoff aus Deutschland

Frisch gewickelt ist seit diesem Wochenende der Arc de Triomphe – Mode á la Christo, aber mit Stoff aus Deutschland. Die Lübecker Firma geo-Die Luftwerker hat die riesigen Stoffpanele für den Triumphbogen vernäht. Projektmanager Felix Dickenberger kannte den 2020 verstorbenen Christo persönlich und auch Irina Laas, einst Lieblingsnäherin des Künstlers, war beim Pariser Groß-Projekt mit dabei.

Beide plaudern bei #ZOL ein wenig aus dem Nähkästchen: Sie habe mit Handschuhen genäht, weil der mit Aluminium beschichtete Stoff so rau gewesen war, erzählt Laas. Jede Falte habe Christo in seinen Entwürfen vorgezeichnet, berichtet Dickenberger. Und Christos Wünsche sind natürlich auch nach seinem Tod noch Gesetz. Irina Laas hat deshalb die letzten Falten mit der Handnadel vor Ort fixiert. Moderatorin Linda Zervakis fühlt trotzdem mit dem maßgeschneidert verhüllten Triumphbogen, denn: "Der Stoff kratzt, das ist wie ein Peeling", sagt sie. Und schält sich schnell wieder aus dem schimmernden Christo-Kostüm.

Im Clip: Christos letzter Wunsch - Der Arc de Triomphe eingewickelt in Stoff

Jetzt die ganze Sendung ansehen

Du möchtest die gesamte Sendung ansehen? Hier geht's zur ganzen Folge "Zervakis & Opdenhövel. Live." vom 20. September 2021.

Welche Themen werden Linda und Matthias in der nächsten Folge am 27. September aufgreifen? Das siehst du am kommenden Montag bei "Zervakis & Opdenhövel. Live" um 20:15 Uhr auf ProSieben und auf Joyn.

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