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Ratgeber

Glücklich ohne Kind: Wie du mit äußerem Druck umgehen kannst

  • Aktualisiert: 13.11.2024
  • 12:50 Uhr
  • Elisa Ascher
Wie man dem gesellschaftlichen Druck standhält, wenn der Wunsch nach Kindern nicht vorhanden ist.
Wie man dem gesellschaftlichen Druck standhält, wenn der Wunsch nach Kindern nicht vorhanden ist.© Adobe Stock

Kinder gehören für die meisten fest zu ihrer Lebensplanung dazu. Doch was, wenn es andere Wünsche für das eigene Leben gibt und einen dies zum Außenseiter macht? Wir haben die besten Tipps, wie du mit dem Druck umgehen kannst!

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Verurteilt durch die Gesellschaft

Die große Liebe finden und eine Familie gründen - das ist immer noch ein essenzieller Bestandteil der Zukunftsplanung vieler und gehört, ganz einfach, zum Leben dazu. Menschen, die sich dazu entscheiden, einen anderen Weg zu gehen und sich somit gegen die Norm stellen, haben es nicht immer leicht. Zwar werden Lebenskonzepte immer diverser.  Individuelle Bedürfnisse stoßen auf immer mehr Akzeptanz, dennoch müssen sich Betroffene skeptischen Fragen stellen und mit verurteilenden Äußerungen von Außen umgehen.

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Typische Sätze wie "Mit der Zeit wirst du schon noch Kinder wollen ...", "Und wer kümmert sich um dich, wenn du alt bist?" oder "Was willst du dann mit deinem Leben anfangen ohne Kinder?" kommen vielen ohne Kinderwunsch sehr bekannt vor. Ob Familie, Freunde, Kolleg:innen oder entfernte Bekannte - andere haben eine klare Meinung dazu, wenn sich jemand gegen die Gründung einer Familie mit Kindern entscheidet. Und mit der halten sie sich häufig auch nicht zurück, ohne sich darüber klar zu sein, was das für ihr Gegenüber bedeutet.

Das kannst du gegen den Druck von Außen machen

Es kann der Wunsch sein, einfach ein Leben ohne eigene Kinder leben zu wollen oder die bittere Erkenntnis, dass man selbst gar keine Kinder bekommen kann. So oder so ist eine Reaktion von anderen unangemessen und bedarf klarer Grenzen. Es ist unangebracht, über das Leben anderer zu urteilen und bewusst getroffene Entscheidungen wie diese in Frage zu stellen. Sich dem bewusst zu sein, ist der erste Schritt, um damit umgehen zu können. Du gestaltest dein Leben, wie du es dir vorstellst - und nicht so, wie es gesellschaftliche Normen vorgeben. Zudem ist es essenziell, diese Grenzen deutlich aufzuzeigen und zu kommunizieren. Bleibe anderen gegenüber respektvoll und ruhig, selbst wenn es zunächst schwerfällt. Von einem Streit profitiert am Ende niemand, und schließlich weißt du besser, was gut für dich ist. Das stärkt auch das Vertrauen in dich selbst und deine Entscheidungen.

Dich verunsichern die Äußerungen der anderen? Das ist ganz normal und sollte dich nicht in deinen Grundfesten erschüttern. Die Chance ist gering, dass andere Menschen damit aufhören, über dich zu urteilen. Das Einzige, was du wirklich dagegen tun kannst, ist, dich darauf einzustellen und die Wut und Verzweiflung darüber loszulassen. Damit verschwendest du nur Energie und Zeit, die du in schöne Dinge im Leben investieren kannst. Hier nochmal ein Überblick darüber, wie du auf ungefragte Sprüche reagieren kannst:

  • Sei dir darüber bewusst, dass du am Ende des Tages mit deiner Entscheidung leben musst und nicht die anderen. Niemand hat das Recht, das für dich zu bestimmen.
  • Nimm es nicht persönlich, oft hat das Ganze gar nichts mit deiner Person zu tun.
  • Umgib dich mit Menschen, die deinem Lebenskonzept aufgeschlossen gegenüber sind und ähnliche Vorstellungen und Werte vertreten.
  • Setze klare Grenzen und kommuniziere diese anderen.
  • Lass dich nicht von Filmen, Werbung oder deinem Umfeld aus dem Konzept bringen. Es gibt viele Menschen, die sich für den gleichen Weg entscheiden.
  • Nur weil etwas "immer schon so war" heißt es nicht, dass es auch richtig ist. Die Welt entwickelt sich ständig und du profitierst davon.

Übrigens: Keine Kinder zu wollen bedeutet nicht, sich gegen eine Familie zu entscheiden. Familie kann vieles bedeuten, vor allem aber, dich sicher und geborgen zu fühlen. Das können Freunde sein, Partner:innen, ein Haustier, aber auch der Glaube in dich selbst.

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Darum wollen immer mehr Frauen keine Kinder

Warum immer mehr Frauen keine Kinder wollen, hat die sozialwissenschaftliche Fakultät der Dualen Hochschule in Gera untersucht. In einer Studie wurden dazu mehr als 1.100 Frauen befragt, die sich bewusst für ein Leben ohne Kinder entschieden haben. "Wir sind bisher in der Forschung davon ausgegangen, dass die Rahmenbedingungen schuld daran sind, dass sich Frauen gegen Kinder entscheiden", erklärt Prof. Dr. Claudia Rahnfeld, die die Studie betreute.

Dabei ergab die Untersuchung nun, dass diese Entscheidung insbesondere auf die individuellen Überzeugungen der jeweiligen Frau basiert. "Es herrscht ein großes Bewusstsein dafür, dass Kinder viel Raum, Zeit und Energie einnehmen", führt Rahnfeld weiter aus. "Der primäre Grund ist die zusätzliche Freizeit, die individuell gestaltet werden kann", sagt Annkatrin Heuschkel, die die Studie verfasst hat. Ebenso eine größere Chance auf Selbstverwirklichung sowie der Wunsch, keine Verantwortung für die Versorgung und Erziehung eines Kindes übernehmen zu müssen, sind häufige Gründe. Weniger relevant ist die Unvereinbarkeit von Familie und Beruf und eine kinderfeindliche Gesellschaft.

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